Sölden in Tirol

Alpengemeinde im Ötztal

Die Alpengemeinde Sölden gehört zum Bezirk Imst in Nordtirol (Österreich) und liegt etwa 50 km westlich von Innsbruck. Das Gemeindegebiet umfasst den südlichen Teil des zum Inntal-Bereich gehörenden Ötztals. Die südliche Gemeindegrenze ist gleichzeitig auch die österreichische Staatsgrenze zur italienischen Provinz Südtirol.

Die Gemeinde Sölden hat gemessen an ihrer eher bescheidenen Einwohnerzahl von etwa 4300 Bürgern eine erstaunliche Flächenausdehnung von mehr als 450 qkm.

Damit ist die idyllische, durchschnittlich 1500 m hoch gelegene, Gemeinde mit ihren weit auseinander liegenden Dorfschaften und Weilern größer als jeder andere Ort in Österreich.

Selbst Österreichs Hauptstadt Wien mit ihren 1,7 Millionen Einwohnern ist mit 415 qkm nicht größer. Allerdings sind lediglich 100 ha des Söldener Gemeindegebiets bebaut.

Zwei Drittel der Fläche sind Almen, Wälder und Felsen, der Rest wird wird von Gletschern bedeckt.

Alte Geschichte und bäuerliche Almkultur

Die Region um Sölden war bereits in der Steinzeit bewohnt beziehungsweise diente als Weide- und Jagdgebiet. Ein weltberühmter Zeitzeuge der frühesten Lokalgeschichte ist der 1991 unweit auf Südtiroler Gebiet gefundene „Ötzi“, die mumifizierte Leiche eines hier vor etwa 5200 Jahren gestorbenen Mannes.

Urkundlich wurde der Ort als „Seldon“ erstmalig im Jahr 1150 erwähnt und 1817 wurde das Dorf eine eigenständige Gemeinde.

Ende des 19. Jahrhunderts umfasste Sölden drei selbständige Pfarreien. 14 denkmalgeschützte Kirchen und Kapellen zeugen von der Verbundenheit der örtlichen Bevölkerung mit der römisch-katholischen Kirche.

Die Landwirtschaft war weit bis ins 20. Jahrhundert hinein der Haupterwerbszweig der Söldener, wenn auch dank der Pionierarbeit des einheimischen Pfarrers Franz Senn (1831-1884), einem Mitbegründer des „Deutschen Alpenvereins“, seit den 1860er Jahren unter anderem durch die Anlage von Wanderwegen und Schutzhütten der Grundstein für den regionalen Berg- und Wandertourismus gelegt worden ist.

Heute sind die meisten noch bewirtschafteten Berghöfe kleine Nebenerwerbsbetriebe, in denen vor allem Vieh- und Pferdezucht („Haflinger“) betrieben wird.